Forschungsaktivitäten

Forschungsschwerpunkte und Projekte

Die Forschungsaktivitäten liegen im Bereich der Agrartechnik, der klassischen Verfahrenstechnik in der Pflanzenproduktion, sensorgestützter Präzisionslandwirtschaft bis hin zur Agrarrobotik und Entwicklung von KI-Anwendungen.

Die meist in Zusammenarbeit mit Industriepartner durchgeführten Projekte haben einen engen Praxisbezug. Technologien für morgen und für übermorgen sollen entwickelt werden.

Die Forschungsarbeiten werden durch die Nutzung der Infrastruktur des Instituts für Landtechnik und der Versuchsgüter möglich. Teamarbeit, besonders mit wissenschaftlichen Mitarbeitern des Instituts und Studentinnen und Studenten, ermöglichen eine erfolgreiche Forschung.

Ergebnisse und Erfahrungen werden in einer breiten Gruppe diskutiert und letztendlich wissenschaftlich und praxisorientiert in Journalen oder Vorträgen präsentiert.


Präzisionspflanzenschutz mit und ohne Chemie

Betriebsmittel einsparen, ökonomisch und ökologisch nachhaltig zu wirtschaften ist ein Urinteresse der Landwirtschaft und somit immer ein Schwerpunkt unserer Forschung.

Im Bereich Pflanzenschutz/Unkrautregulierung befassen wir uns somit auch mit Spot-Spraying (nur dort zu spritzen, wo auch tatsächlich ein Unkraut steht) und auch mit der Optimierung der mechanischen Unkrautbekämpfung. Sensorgesteuert, auf maximaler Fläche mit maximaler Wirkung und möglichst Kosteneffizient sind hier die Ziele.

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Unterbodenmanagement

Das Soil³-Unterbodenmanagementsystem befasst sich seit 10 Jahren mit der Nutzung des Unterbodens als ‚Versicherung für schlechte Zeiten‘. Durch in den Unterboden eingemischter Kompost (30-60 cm tief) entsteht eine Art ‚Megapore‘.

Das Bedeutet, dass Pflanzenwurzeln bei Trockenheit oder Nährstoffknappheit in diese Megapore wachsen soll und dort den Mangel ausgleichen kann.

Informationen zur diesem Verfahren, Idee, Technik, Biomassenentwicklung und vieles mehr finden Sie unter folgenden Links:


Sägerätetest

‚Wie die Saat so die Ernte‘ ein alter Spruch mit Aktualität.

Saatgutqualität, eine hohe Ablagegenauigkeit der Sämaschine, optimaler Saatguteinbettung und hohe Standgenauigkeit der Pflanze sind hierzu nötig.

Neben klassischer Maschinen, die mechanisch oder pneumatisch einzeln, werden immer mehr neue Maschinen mit Schussrohr- oder Bürstenbandtechnologie angeboten. Diese Verfahren lassen höhere Flächenleistungen zu, beanspruchen das Saatgut aber mehr.

Mehr zu diesen Themen unter folgenden Links:


Bodeneindringwiderstand, Feuchte und Nährstoffe

Moderne Maschinen zeichnen sich nicht nur durch hohe Performance, intelligente Elektronik und Komfort aus, sondern auch durch eine hohe Eigenmasse.

Bodendruck, Kontaktflächendruck, Wahl des Fahrwerks, der Bereifung, des richtigen Reifeninnendrucks habe eine zentrale Bedeutung.

Die Messbarkeit dieser Parameter ist eine Herausforderung, die in der Vergangenheit, aber auch heute noch von uns angenommen wird und sich in mehreren Projekten wiederfinden:


Nachhaltige Tropfbewässerung

Klimawandel und Wassermangel sind bedeutende Probleme beim Anbau von Kulturen, die eine Bewässerung bedürfen.

So auch beim Anbau von Wein. Wasser hat hier auch eine Bedeutung hinsichtlich der Qualitätssicherung.

In einem EU-Projekt mit mehreren Partnern wurde eine Bewässerungstechnik entwickelt, mit der Tropfschläuche pflanzennah in den Boden verlegt und mit einem wasserspeichernden Bodenhilfsstoffen umhüllt werden.


Anbausysteme für Zuckerrüben

Die Zuckerrübe steht auch seit Jahrzehnten im Fokus der Forschung am Institut für Landtechnik Bonn und wird von der Saat über die Pflege und Ernte bis hin zur Lagerqualität untersucht. Meine Forschungsschwerpunkte waren dabei folgende:

Gleichstandssaat

Pflanzenpositionen am Rechner planen. Gleiche Pflanzenabstände in allen Richtungen, mechanische Unkrautbekämpfung in Längs- und Querrichtung bedeuten optimale Wachstumsbedingungen und optimale Bedingungen für die mechanische Unkrautbekämpfung.

Schlitzsaat

Die ‚Direktsaat‘ für die Zuckerrübe. Ein 10 cm breiter Bearbeitungsstreifen pro Rübenreihe. Minimaler Bodeneingriff, maximale Bodentragfähigkeit bei reduzierten Kosten.

Standraumnutzung

100.000 Pflanzen pro ha ist die angestrebte Bestandesdichte bei Zuckerrüben und Reihenabstände von 45 oder 50 cm in Deutschland üblich.
Welche Vor- und Nachteile bspw. 33 x 33 cm (optimal für die Gleichstandssaat) oder 60/75 cm (üblich in Nordamerika) haben, wird untersucht.


Technik und Verfahren zur Zuckerrübenernte

Exaktköpfen oder Entblatten

Das Entfernen der Rübenblätter ist ein Anforderung des Zuckerindustrie an die Rübenernte.
Der Köpfschnitt gewährleistet dies, führt aber zu unvermeidbaren Masseverlusten.
Die Entblattung – das Abschlegeln der Blätter ist eine Alternative.
Beide Verfahren wurden miteinander verglichen.

Rodertest

Rübenroder gehören zu den leistungsstärksten Maschinen in der Landwirtschaft. Ein kurzes Zeitfenster, schwierige Erntebedingungen, hohe Massendurchsätze und hohe Qualitätsansprüche kennzeichnen die Rübenernte. Ein Anlass für das ILT und dem Fränkischen Rübenbauernverband regelmäßig einen internationalen Rodertest durchzuführen.

Spurtiefenmessung

Schwere Maschinen, ungünstige Witterungsbedingungen und Zeitdruck ist eine ungünstige Kombination für den Boden. Unser Spurtiefenmesssystem soll vor Schadverdichtungen warnen!

Einzelrübenbezogene Ertragsmessung von Zuckerrüben

Rübenzählen mit Satelliten, Einzelrübenvermessung und Gewichtschätzung während der Ernte. Ertragsbestimmung ‚reiner‘ Rüben ohne Erdanhang und Masseverluste, so das Ziel des Projektes – und meiner Dissertation (2002)


Precision Farming – Ertragssensorik

Durchsatzmessung im Rübenroder

Teilflächenspezifischer Pflanzenbau, Ertragskartierungen und Maschinenmanagementsysteme benötigen Informationen über den aktuellen Durchsatz in der Maschine. Am ILT wurde ein Volumenstrommesssystem entwickelt.

Durchsatzmessung im Rübenreinigungslader

Wie groß war die Rübenmiete, wie groß die Erntemenge auf dem Feld aber auch wieviel Zuckerrüben befinden sich auf dem Transportfahrzeug sind wichtige Informationen für den Landwirt, Lohnunternehmer, Spediteur und Abfuhrgemeinschaft. Wir haben 3 Volumenstrommesssysteme getestet.

Durchsatzmessung im Feldhäcksler

Erntemengen, Durchsätze und Qualitäten des Erntegutes sind interessante Informationen für den Maschinenführer und den Landwirt zur optimalen Maschineneinstellung, leistungsorientierter Abrechnungen der durchgeführten Ernte und für die Planung des Futtermanagements.


… und dann noch eine Auswahl:

Kleinere Projekte mit unterstützender Mitwirkung

Mikodu

Der Mischanbau allorrhiz und homorrhiz wurzelnder Pflanzen kann als Zwischenfrucht- oder Futterpflanzenmischung positiv auf die Bodenstruktur wirken. Effekte wurden zusammen mit einer größeren Forschungskooperation untersucht.

Schlauchpresse

Das silieren in Schläuchen ist eine Alternative Flach- und Hochsilos.
Eine homogene Verdichtung der Silage ist eine Grundlage für die Futterqualität.
Hierzu wurde eine Regelung entwickelt, bei der anhand der Schlauchgeometrie die Verdichtungsintensität angepasst wird.

Watt-Wurzeln

Wurzelprobennahmen zur Bestimmung der Wurzelmasse, -länge und -Architektur / Phenotypisierung sind spannende Forschungsaufgaben. Das ILT hat hierzu eine komfortable Probennahmetechnik entwickelt.